Jetzt hat mich die Grippe auch erwischt und ich hatte einige Tage verschlafen. Zum Glück geht es mir inzwischen wieder etwas besser und ich dachte mir, ich zeige euch mal einen (unlektorierten) Textschnipsel aus meinem aktuellen Projekt. Viel Spaß! ❤

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„Außerdem wurdest du vorhin unterbrochen. Also was wolltest du mir noch sagen?“ Herausfordernd sah ich ihm in die Augen und war mehr als gespannt auf seine Antwort.
Ich hatte mit allem gerechnet, mit Ausreden, mit einer Liebeserklärung, mit einem lauten Lachen, das mir klar machen sollte, dass er mich nur verarscht hatte. Doch was dann geschah, nahm mir sprichwörtlich den Atem.
Mit einem Schritt war er plötzlich bei mir, verringerte den kleinen Abstand zwischen mir und meinem Wagen auf null und presste sein Becken gegen meines. Seine Arme hatte er an das Wagendach gestützt und seine Lippen waren nun so nah, dass sie meine fast berührten.
„Ist das jetzt dein Plan B?“, fragte ich heiser.
„Nein, das ist etwas, das ich schon am ersten Tag tun hätte sollen.“
Und dann berührte sein Mund endlich den meinen, mit einem so zarten und vorsichtigen Kuss, dass ich die Spannung fast nicht ertragen konnte, die er dabei erzeugte. Sanft und neugierig leckte ich über seine Unterlippe, bis sich endlich unsere Zungen berührten. Joshua schmeckte süß, ein wenig nach den Keksen und definitiv nach mehr.
In einer zärtlichen Bewegung legte er seine Hände an meinen Nacken, vergrub sie in meinen Haaren und hielt meinen Kopf, als wäre er das Kostbarste der Welt. Da konnte ich nicht mehr anders: Ich presste meinen Körper noch enger an ihn und sog gierig seinen Duft ein.
Unsere Zungen tanzten miteinander, zärtlich und doch so leidenschaftlich, dass ich beinahe vergaß, wo ich war. Unsere Hände suchten nackte Haut, und als seine Finger meine Taille berührten und sanft unter dem Shirt nach oben glitten, schnappte ich nach Atem. Ich musste ihn fühlen, wollten ihn streicheln, ihn schmecken, in mich aufsaugen … Es war, als wäre mein Traum nun Wirklichkeit geworden, nur ohne Regen. Und ohne Fast-Sex auf der Straße.
Denn bevor wir uns völlig vergaßen, holte uns die Vernunft wieder ein und wir brachten etwas Abstand zwischen unsere erhitzten Körper.
„Wow!“
„Ja, wow!“, wiederholte ich lächelnd.
Joshua fuhr mit seinem Daumen meine Lippen nach und beobachtete dabei seine Bewegung mit verklärtem Blick.
„Wie gesagt, ich würde mich freuen, wenn du am Wochenende mitfährst, Kristin.“
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© Sarah Saxx, 2015