Um Deine Neugier etwas zu stillen, bekommst Du heute einen kleinen Auszug aus dem zweiten Band zu lesen, der wie schon erwähnt im Juni erscheint.

Damit Du eine Vorstellung davon bekommst, was Isa die schlechte Laune verdirbt, war ich am Donnerstag vor Ort und habe ein Foto von der atemberaubenden Aussicht gemacht. Dieses entstand auf der Aussichtsplattform des Panoramaturms in Windischgarsten/Oberösterreich, 21 Meter über dem Boden, mit Ausblick aufs Gebirge.

Und, ja, was soll ich sagen … Sebastian verwirrt sie auch. 😉 Aber lies selbst:

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„Darf ich mitlachen?“ Sebastian! Mein Herz machte so einen Satz nach vorne, dass ich dachte, es würde über die Brüstung die einundzwanzig Meter in die Tiefe fallen.
„Sag mal, spinnst du? Willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?“ Ich presste meine Hand gegen die Brust. Mit der anderen hielt ich mich an der Brüstung fest, denn meine Füße waren plötzlich weich wie Butter. Ich versuchte, ihm finster in seine warmen Augen zu sehen. Doch die kleinen Fältchen in seinen Augenwinkeln und das feine Grübchen an seinem Kinn lenkten mich zu sehr ab. Und sein Blick, der mir durch und durch ging.
 „Was ist? Hab ich was im Gesicht?“ Bescheuerte Ablenkung von mir … Natürlich hatte ich dort nichts, aber ich wischte mir trotzdem über meine Wangen. Sebastian schüttelte wortlos grinsend den Kopf.
„Hat es dir jetzt die Sprache verschlagen?“ Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und versuchte mich erneut mit einem grimmigen Blick – vergebens. Blöde Natur, die hatte mir doch glatt meine miese Laune verdorben.
Sebastian lachte heiser auf. „Nein, keine Angst. Ich bin nur überrascht von dir. Du strahlst, so hab ich dich bisher noch nicht erlebt.“
„Tja, auch das soll vorkommen.“ Ich lehnte mich wieder an die Brüstung und tat, als ob ich konzentriert die Berge beobachten würde.
„Das gefällt mir. Es macht dich noch viel schöner, wenn du von innen heraus strahlst.“
„Baggerst du mich jetzt doch an?“ Ich musterte ihn von der Seite.
„Käme mir nie in den Sinn, das weißt du doch …“
„Auch du bist ein verdammt schlechter Lügner, ich hoffe, du weißt das.“
„Interessant.“
„Was?“
„Dass du deine Lüge eingestehst …“ Wieder dieses Grinsen … Der Mann machte mich fertig.
„Verfolgst du mich schon wieder?“

Photographer at workAls Antwort hielt Sebastian seine Spiegelreflexkamera hoch und drückte ab.
„Wer sagt, dass ich fotografiert werden möchte, hä?“ Unsicher schob ich meine Wollmütze hin und her. Das große, graue Teil hatte ich letztes Jahr im Abverkauf erstanden, und war heute das erste Mal so richtig froh darüber. Doch wenn Sebastian mich so ansah wie eben … und noch dazu Fotos von mir machte …
„Lass mich mal sehen, ob du es behalten darfst oder ob du es löscht.“
Sein lautes Lachen prickelte unter meiner Haut. Ich wollte nach seiner Kamera greifen, doch er zog sie weg und ich streifte nur seine Hand. Wobei „nur“ ein fast schon lächerliches Wort war bei der Reaktion meines Körpers auf die flüchtige Berührung. Ich hielt den Atem an und starrte Sebastian in die Augen. Auch er schien inne zu halten, als ob ihn das leichte Streifen meiner Haut ebenfalls elektrisiert hätte.
Mein Unterleib zog sich zusammen und sofort suchte ich wieder Abstand zu ihm. Das konnte doch nicht wirklich passiert sein, oder?